Stolpe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1814-1899 1822
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| 1822 1822 veranlassen die von Pannwitz den Bau eines Kirchturmes an die Kirche. Auf seiner Spitze über dem barockgeschwungenen Kupferdach trägt er Stern, Kugel und die Preußenkrone. Sie sind dinglicher Ausdruck der Ehrerbietung an das Königshaus, mit dem die Familie schon immer sehr verbunden war. Die Männer der Familie dienten beim Militär, die Frauen im Hofstaat. Gräfin von Voß, geborene Sophie Marie von Pannwitz, war Oberhofmeisterin bei der künftigen Königin von Preußen und begleitete Luise von Preußen bis zu ihrem Tod im Jahre 1810. Durch Erbschaft geht das Gut 1825 an die Familie Veltheim. Frau Veltheim war eine geborene von Pannwitz. Pannwitz, Albrecht Wilhelm von, 1.12.1754 Königsberg, heute Kaliningrad, † 5.1.1825 Schönfließ, Gutsbesitzer. Die von Pannwitzens entstammten dem Oberlausitz-schlesischen Uradel, der 1276 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Er war der zweite Sohn des Königlich-preußischen Oberstleutnants Friedrich Wilhelm von Pannwitz (1719-1790) und dessen Ehefrau Sophie Wilhelmine Albertine, geborene von Viereck (1731-1772). Der Landrat Albrecht Wilhelm von Pannwitz war Herr auf Trebnitz, Wulkow, Hermsdorf, Schönfließ, Stolpe, Letschin und Glienicke. Letzteres verkaufte er 1815. Er war Königlich-preußischer Landrat des Kreises Niederbarnim.
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1830
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| um 1830 preußischen Oberberghauptmann Freiherrn Franz Wilhelm Werner von Veltheim (1785-1839) bei dessen Versetzung von Halle nach Berlin durch die Beamten des "Niedersächsisch-Thüringischen Ober-Berg-Amts-Districts" Von Veltheim war der Sohn des Berghauptmanns Carl Christian Septimus von Veltheim (1751-1796). In Rothenburg im Mansfelder Revier geboren, wandte er sich schon früh dem Montanwesen zu, besuchte u. a. als Bergeleve die Friedrichsgrube bei Tarnowitz/Schlesien und studierte anschließend in Freiberg (1805-1807) bei Abraham Gottlob Werner und in Göttingen (1808). 1810 erhielt von Veltheim eine Anstellung als Oberingenieur und Oberbergmeister in Eisleben. Dort stellte er aus Berg- und Hüttenleuten das Mansfelder Pionierbataillon zusammen, das in den Befreiungskämpfen Berühmtheit erlangt hat, und kümmerte sich um den Fortbestand der 1798 gegründeten Bergschule; die Prägung der Mansfelder Segenstaler als Ausbeutetaler geht ebenfalls auf von Veltheim zurück. 1816 wurde er zum Berghauptmann des neu gegründeten Oberbergamts in Halle/Saale und 1835 zum preußischen Oberberghauptmann und Direktor der Abteilung für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preußischen Finanzministerium als Nachfolger von Johann Karl Ludwig Gerhard berufen. Letzterer hatte als väterlicher Freund seinen Lebensweg von frühester Jugend an fördernd begleitet. Von Veltheim konnte indessen dieses höchste bergmännische Amt im Königreich Preußen nur wenige Jahre ausüben. Aufgrund einer schweren Krankheit richtete er am 7. Juli 1839 sein Abschiedsgesuch an den Minister Graf Alvensleben. Er verstarb am 31. Dezember 1839 im Alter von 54 Jahren auf seinem Gut Schönfließ bei Berlin. Franz Wilhelm Werner Freiherr von Veltheim war eine vielseitig interessierte Persönlichkeit. Er gehörte der Naturforschenden Gesellschaft in Halle an und war u. a. von 1824 bis 1839 Präsident des Thüringisch-Sächsischen Geschichtsvereins sowie seit 1823 Mitglied der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher ("Leopoldina"). Zahlreiche Veröffentlichungen sind von ihm erhalten. Auch als Landwirt und Landschaftsplaner auf seinen Liegenschaften Schönfließ, Stolpe, Glienecke, Groß-Weißand und Ostrau hat sich von Veltheim einen Namen gemacht.
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1849
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| 1849 wurde der Förster von Wilderern erschossen.
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1853
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| 1853 fand man Heinrich Asmus verkohlt in seinem eigenen Backofen
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1864
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| 1864 Hauptmann Werner von Veltheim
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1869
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| 1869 1869 wurde eine Land- Parzelle verkauft, auf der eine Gaststätte gebaut wurde (zum Dorfkrug). Die Eröffnung fand 1871 statt.
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| Im Jahre 1869 wurde in Birkenwerder eine Postagentur eingerichtet. Mit einem Ponyfuhrwerk wurde von hieraus die Post in Birkenwerder, Hohen Neuendorf, Stolpe und Bergfelde zugestellt. Die Besoldung des Boten soll recht gering gewesen sein und wurde, wie es in der Chronik heißt, „von den Trinkgeldern für die Zustellung der Briefe weit übertroffen“.
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1873
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| 1873 Elisabeth Helene Mathilde, Tochter von XIV 16, geb. 30. 11. 1889 in Erxleben, gest. im Januar 1946 im Internierungslager Sachsenhausen, verh. 4. 6. 1912 in Erxleben mit Burghard v. Veltheim, geb. 17. 12. 1873 in Schönfließ, gest. 19. 6. 1951 in Hamburg, Kgl. preuß. Major a.D., Fideikommißherrn auf Schönfließ, Stolpe, Quitzin und Rolofshagen.
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1874
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| 1874 Stolpe besteht aus einem Guts- und einem Gemeindebezirk. Für beide ist der berittene Gendarm von Birkenwerder zuständig. Zum Stolper Gutsbezirk gehört: der Gutsbereich des Dorfes, das Vorwerk Zerndorf, die Stolper Ziegelei, die Ziegelei auf dem Werder, die Ziegelei Bieselhaus, der Forstbelauf Spandowfort und die Ablage Schönhorn. Zum Stolper Gemeindebezirk gehört neben dem Dorf noch Neubrück mit dem Gasthaus. Stolpe / Gemeindebezirk
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| Stolpe wird von der Poststation in Hennigsdorf mit Post versorgt. Hohen Neuendorf gehört postmäßig zu Birkenwerder. Die zu Stolpe gehörende Ziegelei Bieselhaus wiederum bekommt ihre Post von Oranienburg.
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| Stolpe gehört zum Amtsbezirk 34 (Schönfließ, Baron von Veltheim zu Schönfließ) in Landkreis Niederbarnim.
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1876
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| 1876 bis 1881 Nachdem 1830-37 der Oranienburger Kanal gebaut wurde, mit dem die Stadt Oranienburg umgangen werden konnte, folgte in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts eine Havelbegradigung und –vertiefung zwischen Friedrichthal und Sachsenhausen sowie zwischen Pinnow und Birkenwerder. 1876 bis 81 schließlich wurde auch die Havel zwischen Birkenwerder und der Stolper Ziegelei ausgebaut und begradigt. Diese "Begradigungen" waren aber mit dem heute gewohnten Anblick des Kanals noch nicht zu vergleichen. Aber zumindest waren die Kurven nicht mehr so eng, daß die Schiffe ständig auf Grund zu laufen drohten.
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1877
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| 1877 10. Juli 1877 Berlin - Oranienburg - Neustrelitz - Neubrandenburg 134 km. Um die Jahrhundertwende wurde die Strecke auf ein gleichmäßiges Niveau gebracht, also eingetieft bzw. über einen Bahndamm geführt.
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| 1. September 1877: Die Einrichtung des Haltepunktes "Stolpe", wo der Weg von Stolpe nach Bergfelde und außerdem die Berliner Chaussee die Nordbahn kreuzt - auf Bestreben des bedeutenderen gleichnamigen Nachbardorfes - führte zur Entstehung einer kleinen Kolonie am heutigen Südrand der Stadt. Während sich Stolpe durch die Verkehrsanbindung in seiner landwirtschaftlichen Prägung kaum veränderte, entwickelte sich Hohen Neuendorf zur Pendlergemeinde. Die Kolonie wuchs nach Westen und parallel zur Eisenbahn nach Norden und dort mit dem alten Dorf zusammen. Auch wenn die Station Stolpe in Hohen Neuendorf(?) stand, begannen die stadtmüden Berliner nach Stolpe zu strömen. Zwei Gasthäuser und ein Kolonialwarenhändler sorgten für die nötige Verpflegung. Käthe Kollwitz schwärmte vom „Fliederdorf Stolpe“.
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1879
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| 1879 Am Haltepunkt Stolpe baut Franz Kleeßen in den Jahren 1878/79 den Gasthof „Zum Fichtenhain“.
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| Im Jahre 1884 gesellt sich zum Gasthof „ Zum Fichtenhain“ das erste Wohnhaus und 1890 spricht man bereits von der „Colonie am Bahnhof Stolpe“. Findige Köpfe gründen 1891 den „Verein zur Hebung der örtlichen Interessen“ und beschäftigten in den folgenden Jahren eine Reihe von Dienststellen mit dem Ziel, ein „selbständiges Gemeindewesen Waldeshöh“ ins Leben zu rufen.
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1880
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| um 1880 Eine Veltener Ziegelei - 1860 von Krause gegründet – erhielt eine Pferdebahn von den Veltener Tonbergen über die Blumberg'schen und Krause'schen Ziegeleien bis zur Schwalbengrube an der Havel (gegenüber des Bollwerks in der Hohen Neuendorfer Niederheide), wo die Ziegel verschifft wurden. Etwa zur selben Zeit wird eine Lorenbahn von der Tongrube an der Waldstraße zur Werder Ziegelei angelegt. Noch in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts waren die Schwellen zu erkennen. Nun ist die Trasse aber vollständig zugewachsen, auch weil der Bahndamm des Berliner Rings ab 1953 der durchgehenden Weg versperrte.
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1890
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| 1890/91 Die Nordbahn wird zweigleisig
ausgebaut. Der Ausflugsverkehr war zeitweise so stark, daß für die Rückreise
nach Berlin u. a. auch am Haltepunkt Stolpe Züge eingesetzt werden mußten.
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1891
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| 1891 1891 / 1892 Alle Anträge zur
Schaffung einer selbständigen Gemeinde „Waldeshöh“ wurden nicht
bestätigt. Wortführer dieser Initiative war der Kaufmann Hermann Person,
weitere 70 Bewohner der Kolonie beteiligten sich mit ihrer Unterschrift
unter einem entsprechenden Antrag an den Regierungspräsidenten vom 15.
Februar 1892 daran. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Auf der Grundlage der
1891 erlassenen Landgemeindeordnung fanden sich die Ansässigen des alten
Dorfes Hohen Neuendorf und die neu siedelnden Bürger zusammen. 1891 wurde
Johann Siering Gemeindevorsteher in Hohen Neuendorf.
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1893
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1893 Am 16. April 1893 richtet die Postdirektion Potsdam im Hausflur des Hauses Berliner Straße 70/71 eine Postagentur ein. Sie erhält den Namen Postagentur Stolpe mit der Verwaltung wird Paetzold beauftragt und Zustellungen durch den Postschaffner Kraft vorgenommen. Es kommt ein Einkreis-Gitterdoppelbrückenstempel mit der Inschrift „STOLPE (NORDBAHN)“ zum Einsatz.
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Nach der Einrichtung der Postagentur Stolpe erhielt die Kaiserliche Postdirektion in Potsdam nicht etwa ein Dankschreiben von Gemeindevorsteher Siering, sondern vom Siedlerverein „Waldeshöh“. In diesem Dankschreiben wird auch gleich der Wunsch ausgesprochen, nun auch auf der neugeschaffenen Postagentur eine Telegraphen- und Telephonvermittlungsstelle einzurichten; denn bis dahin mußte die Bahnbehörde einwilligen, daß die Bürger zum Heranholen eines Arztes das Bahndiensttelephon benutzten. Die Postdirektion erklärte sich bereit, bei Stellung einer Kaution von 1 100,- Mark, Telegraphen- und Telephonvermittlung in die Agentur einzubauen. Da die Kolonie „Waldeshöh“ nicht in der Lage war, diese Kosten aufzubringen, machte sich eine Zusammenarbeit mit dem alten Dorf Hohen Neuendorf und dessen Gemeindevorsteher notwendig.
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1895
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| 1895/96 1895 Die Gemeinde Hohen Neuendorf beschließt, 200,- Mark für die Einrichtung der Telegraphenstation auszugeben, wenn „das ganze alte Dorf zum Ortszustellbezirk gerechnet wird und die Postzustellung dementsprechend gehandhabt wird“. Aus dieser Formulierung ist zu entnehmen, daß zu diesem Zeitpunkt das alte Dorf (Dorf und Kolonie lagen 2 km auseinander) weiterhin von der Postagentur in Birkenwerder betreut wurde. Zu den 200,- Mark der Gemeinde legte der Posthalter Paetzold die von ihm in der Kolonie gesammelten 300,— Mark dazu und am 1. April 1896 konnte der Telegraphendienst in der Postagentur Stolpe aufgenommen werden. Für die Einrichtung der Telefonvermittlung hatte das Geld nicht ausgereicht.
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